Neben dem Konzert „Dauner & Dauner“ haben wir uns entschlossen, auch Michael Wollny im Trio in der äußerst schönen Atmosphäre der Ev. Stadtkirche auftreten zu lassen. Mit seinen gerade einmal 36 Jahren ist Michael Wollny bereits gelungen, was andere Jazzmusiker – wenn überhaupt – vielleicht erst im hohen Alter erreichen. Der Pianist zählt zu den meist gehörten, am lautesten bewunderten und, in seinem Genre mittlerweile selten gewordenes Attribut, auffallend heiß diskutierten Künstlern. Seine Alben gelten als zukunftsweisend vor allem deshalb, weil Michael Wollny völlig ergebnisoffen neue Räume für sich und seine musikalischen Partnern erschließt, die vielleicht vorher schon mal ein Mensch, ganz sicher aber kein Jazzmusiker, durchschritten hat.
Bei ihm darf sich der Zuhörer lächelnd wundern, in welcher Weise dieser Derwisch sich zwar dem Jazz verschrieben hat, ihn aber spielt, als sei er eigentlich als Punk geboren. Wollnys oft ruppiges, weil zwingend rhythmisches Pianospiel kennt momentan keinen Vergleich, müsste ihn allerdings auch niemals scheuen. Für ihn ist der Jazz, ganz im norwegischen Sinne, wenn auch in anderem Sound, vor allem als unbegrenzte Vielfalt der Möglichkeiten definiert.
Nachdem er in den letzten Jahren in stetig wechselnden Formaten, vom Solo bis zur Versuchsanordnung mit Orchester, nach neuen Sounds gesucht hatte, reicht sein Spektrum momentan vom Solo bis zum Trio. Mit Eric Schaefer, Weggefährte am Schlagzeug seit den legendären Tagen mit „em“ und Christian Weber am Bass wird Michel Wollny beim 28. Jazzfest Gronau im Trio zu erleben sein.
Wie konkurrenzlos Wollny momentan im deutschen wie auch internationalen Jazz dasteht, bewies schon sein Trio „em“ 2012 mit dem zweiten gewonnenen ECHO für das Album „Wasted & Wanted”. Modern, emotional, intelligent, virtuos und offen nach allen Richtungen. Aber vor allem: Nichts klang wie zuvor. Dieses leider selten gewordene Schauspiel dürfte sich nun wiederholen, wenn „der derzeit aufregendste, deutsche Jazzpianist” (Die Welt), „die stärkste Musiker-Persönlichkeit, die Deutschland seit Albert Mangelsdorff hervorgebracht hat” (Hamburger Abendblatt) sich neugierig seiner nächsten Schöpfung nähert. Und seine Fangemeinde fiebert dann den kommenden Konzerten Wollnys entgegen, denn auch und gerade auf der Bühne darf Wollny getrost ein Ereignis genannt werden.
www.michaelwollny.com